Brief aus Baden-Württemberg

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Sehr geehrte Damen und Herren,
am Mittwoch, den 4. November findet die 40. Sitzung zur Wahrnehmung der Belange der Kinder (Kinderkommission) statt.
Mit Befremden habe ich festgestellt, dass Sie dazu nur Vertreterinnen der Initiative „Familien in der Krise“ eingeladen haben.
Eine Initiative mit einer zugegebenermaßen großen medialen Präsenz.
Als Mutter eines zehnjährigen Jungen mit einer Vorerkrankung (Hyperreagibles Bronchialsystem) fühle ich mich in keinster Weise von dieser Initiative vertreten! Im Fall einer Infektion mit CoVID-19 droht meinem Sohn ein schwerer Verlauf, dessen Ausgang ungewiss ist.
Diese Initiative fordert vehement die Präsenz und vollständige Offenhaltung der KiTas und Schulen um jeden Preis.
Familien wie wir – mit einem „Risikokind“ werden dabei komplett ausgeblendet.
Wir leben in Baden-Württemberg, was derzeit für uns ein Segen ist, da hier die Präsenzpflicht aufgehoben wurde. So können wir problemlos unsere beiden Söhne zu Hause lassen und betreuen. Der Unterricht erfolgt aktuell neben meinem Homeoffice mit der Unterstützung der Lehrer durch mich selbst.
In anderen Bundesländern besteht die Präsenzpflicht jedoch weiterhin. Ich bin in Kontakt mit anderen Eltern, deren Kinder selbst oder im Haushalt lebende Angehörige zur Risikogruppe zählen. Diese Kinder werden in die Schulen gezwungen. Den Eltern wird mit Kindswohlgefährdung, Jugendamt bis hin zu Kindesentzug gedroht. Eine Mutter hat mich angerufen und unter Tränen gefragt, ob wir für sie eine freie Wohnung in Baden-Württemberg hätten, damit sie umziehen und ihr Kind zu Hause betreuen kann.
DAS sind Familien in der Krise!
Doch nun soll ausgerechnet eine Initiative die Meinung von allen Familien und Kindern vertreten, die darauf pocht, dass die Präsenzpflicht aufrecht erhalten bleiben muss? Die den Tod von Angehörigen, sowie den meines Sohnes billigend in Kauf nimmt?
Bitte nehmen Sie auch Kontakt zu anderen Initiativen wie Sichere Bildung JETZT! (www.sicherebildung.de) auf.

Mit freundlichen Grüßen