Die Dunkelziffer-Kinder

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Am 30.10.2020 veröffentliche das ZDF1 einen Artikel über eine Studie, die das Helmholtz Zentrum in München veröffentlicht hat2,3.

Das Forscherteam rund um Prof. Anette-G. Ziegler entwickelte einen spezifischeren Antikörpertest auf SARS-CoV-2, da die Ergebnisse der bisherigen Tests eine zu hohe Fehlerquote aufwiesen. Der entwickelte, zweistufige Test weist eine 100%ige Spezifität mit einer Sensivität von 95% auf.

Um diesen Test breitflächig testen zu können, wurde das bereits Projekt Fr1da genutzt. Diese große, bayernweit angelegte Bevölkerungsstudie zur Früherkennung von Typ-1-Diabetes bei Kindern wurde um den Antikörpertest auf SARS-CoV-2 erweitert.

Im Zeitraum April und Juli 2020 wurden dabei knapp 12.000 Blutproben von Kindern im Alter von 1 bis 18 Jahren im Bundesland Bayern untersucht. Im Schnitt wiesen 0,87 % aller Kinder Antikörper auf. Verglichen mit den gemeldeten Infektionen im selben Zeitraum und in derselben Altersstufe bedeutet dies eine sechsfach höhere Infektion.

Grund für diese Differenz liegt vermutlich darin, dass Kinder häufiger asymptotisch mit dem Virus infiziert sind und grundsätzlich weniger getestet werden.

Unsere Einschätzung:

Diese Studie zeigt im Wesentlichen einen Punkt: Kinder infizieren sich mit CoVID-19 und zwar mehr als man bisher angenommen hat. Zwar kann die vorliegende Studie keine Aussage darüber machen, wie und wo sich die Kinder infiziert haben, aber sie zeigt deutlich, dass die Aussagen mancher anderen Studien, dass sich Kinder nicht oder nur wenig anstecken, falsch sind.

Quellen:

  1. https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/coronavirus-helmholtz-studie-kinder-antikoerper-100.html
  2. https://doi.org/10.1016/j.medj.2020.10.003
  3. https://www.helmholtz-muenchen.de/aktuelles/uebersicht/pressemitteilungnews/article/48939/index.html